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Zuchtanleitung - Altdeutsche Landgänse

Altdeutsche Landgänse
Altdeutsche Landgänse
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Das "kleine Einmaleins" der Gänsezucht

(Für Hobbyzüchter und solche die es werden wollen)
Bevor man sich Gänse anschaffen möchte stellt sich als erstes die Frage: Haben wir genug Wiese/Weidefläche? Für ein Paar werden 400-500qm benötigt, denn Gänse sind Weidetiere. 10 Gänse fressen etwa soviel Gras wie eine Kuh. Das Gras ist im Frühjahr wichtig für die Fruchtbarkeit des Ganters (Sperma), sowie für Versorgung des Eidotters mit Vitaminen und Mineralstoffen, von denen sich der Keimling/Embryo ernährt. Ohne ausreichendes Gras gibt es also eine stark eingeschränkte Fruchtbarkeit.

Wasser:
Eine Duschwanne mit Wasser bei zwei Tieren ist gerade noch vertretbar, es muss aber täglich gesäubert werden!!! Bei Gänsen mit Gösseln, in den ersten drei Wochen aber bitte nicht verwenden. Sie hüpfen rein, kommen aber nicht wieder heraus, unterkühlen und gehen unter. Besser wäre eine Betonschale mit Abfluss (leicht selber herzustellen), wie Sie auch in Vogelparks Verwendung findet. Wer genug Platz hat, baggert einen Teich. Der Name „Wassertiere“ sagt ja schon alles.

Das Nest:
Es muss Mitte Januar fertig sein und ca. 70X70cm groß sein. Die Gans schaut im Januar schon nach einem geeigneten Brutplatz! Bei mehreren Gänsen ist ein Nest pro Gans erforderlich.

Gänse legen im ersten Jahr meist nur einstellig, im zweiten Jahr bis zu 16 Eier. Das erste Ei lassen wir als Blind- Ei  (Gips-Ei) im Nest liegen, die nächsten Eier einsammeln, und mit einem Bleistift auf zwei Seiten kennzeichnen z.B. mit einem X und einem O, dann bei ca.10 Grad lagern und täglich einmal 180 Grad wenden . Mit dem einsammeln der Eier beugen wir Frostschäden (Feb.- März) und starkes Verschmutzen der Eier/Poren vor, was zum absterben der Keimlinge führt. Wir müssen die Eier wenden, weil der Dotter sich im oberen Drittel vom Eiklar befindet. Durch das Drehen verhindern wir ein durchsacken des Dotters, was irreparabel ist und dann nicht mehr von der Brutwärme erreicht wird.

Legen die Gänse in einem Stall, frostsicher und sauber, erledigt die Gans diese Aufgabe für uns. Wenn die Gans ihr Nest auspolstert und fest sitzt, legen wir die Eier drunter (max.12 Stück) und entfernen das Blind- Ei. Das Nest vorsichtig dehnen, Eier einlegen, den Rest macht die Gans. Bei mehr Eiern schauen immer welche heraus und diese kühlen ab. Durch ein ständiges wenden der Eier durch die Gans würde das gesamte Gelege nicht vernünftig bebrütet und so bis zum Totalverlust führen.

Es muss eine Bademöglichkeit vorhanden sein, weil Gänse auf 80% Feuchtigkeit brüten und die erreichen Sie nicht durch das trinken. Nach 28-32 Tagen schlüpfen die Gössel. Die Gans verlässt selbstständig das Nest, kehrt aber die ersten Tage zur Ruhe auf dieses zurück. Bei zwei oder drei Gänsen, können wir die zuerst brütenden Gänse mit dem Blind- Ei max. 8 Tage strecken, wenn andere noch legen um ein gleichzeitiges Schlüpfen der Gössel zu erreichen. Dauert es länger als 8 Tage, müssen die erste Gans bzw. ersten Gänse gesetzt werden. Hat es mit dem gleichzeitigem Setzen der Gänse nicht geklappt, so sollte die Gans mit den Gösseln nach dem Schlupf von den noch brütenden entfernt werden. Die noch brütenden Gänse verlassen sonst ihr Gelege und laufen der Gössel führenden Gans nach. Achtung: Die Gans erzeugt die Brutwärme nur 40 Tage!!!!

Wenn zwei oder mehr Gänse dasselbe Nest bevorzugen, wird das Nest für 3-4 Tage unzugänglich gemacht, so dass auch die anderen Nester angenommen werden. Merke: Eine Gans brütet nur da, wo Sie Ihre Eier auch gelegt hat !!! Aber nicht alle auf einen Haufen legen lassen. (Totalverlust!!) Die Nester also nicht zu nah nebeneinander stellen, denn die eine geht baden und die nächste holt sich die fremden Eier in ihr Nest. Nach dem Schlupf kümmern sich beide Elternteile um die Gössel. Wenn viele Eier nicht schlüpfen müssen wir diese öffnen. Stinken die Eier sind Sie abgestorben. Mögliche Fehler könne sein: nicht gewendet, Frostschäden, starke Verschmutzung, eine Infektion der Zuchttiere (Kolibakterien, Würmer) oder kein Gras während der Legeperiode. Eier die nicht befruchtet sind riechen nicht. Wie im wahren Leben gibt es auch unfruchtbare Gänse/Ganter. Bei zwei Gänsen kann es passieren, dass eine Gans etwas dominanter auftritt und so das regelmäßige Treten der anderen stört. Man sollte ab und zu die Tiere mal in Ruhe beobachten.

Wir füttern für alle zunächst Enten/Gänsestarter. Den mischen wir im Verhältnis 1:2 mit Getreide, ca. 6 Wochen lang. Eine Gans verliert während der Brut bis zu 50% des Körpergewichts. Getreide bieten wir den Tieren das ganze Jahr an. Nur vom Gras bilden sich die Tiere nicht vernünftig aus und erreichen bis zu einem Kilogramm weniger Körpergewicht als üblich. Die Gänse sind nur bedingt  mastfähig.
Nach ca. 6 Wochen geben wir die erste Wurmkur für alle. 14 Tage später noch eine Kur für alle, Anfang September noch mal eine dritte. Die Zuchttiere müssen nach Weihnachten entwurmt werden, spätestens !! die erste Woche im Januar. Dann bilden sich die neuen Eier und die Tiere sollten ohne Parasiten, gesund und kräftig sein.
Im November sind die Gänse, bei einem Schlachtgewicht von 3-4 kg und 5% Körperfett ausgewachsen und mit der Mauser fertig.

Winterfutter:
Gutes Heu, auch Karotten, Kartoffelschalen, Gerste, Hafer und Weizen, wenig Äpfel/Brot, keinen Mais.

Abgabe zur Zucht:
Es sollten keine Gössel aus einem Gelege für die Weiterzucht entnommen werden (Geschwisterpaare).Durch die Inzucht leidet die Fruchtbarkeit, die Gänse werden kleiner(degenerieren) und die Widerstandsfähigkeit geht stark zurück.
Die Gänse sind absolut standorttreu, aber Sie fliegen. Wenn dieses nicht erwünscht ist schneidet man aus einer!!! Schwinge (Flügel) jede zweite Feder raus. Nicht aber die letzten drei Schwungfedern. Diese dienen zur Auflage auf dem Schwanz, ohne diese würde der Flügel hängen.

Mitbewohner:
Keine Enten und Hühner. Diese sind Fleischfresser und somit starke Ausscheider von Krankheitserregern (z.B. Kolibakterien). Die Gänse (Vegetarier) zwingt das in die Knie.

Feinde:
Nun zu unserem besten Freund,  „dem Fuchs“.
Wenn Geflügel da ist, ist auch ER nicht weit. Vorbeugend wäre z.B. ein fester Nachtstall in dem die Gänse gefüttert werden. Sie stehen dann abends vor der Tür und möchten rein. Alternativ eine Wiese mit Schafdraht, einer Stromlitze (20 cm. über dem Boden) und einem Weidezaungerät. Absichern beugt manchem Ärger vor!! Der Fuchs nimmt nicht nur eine Gans, er tötet meist alle!!! Selbst die stärksten und mutigsten Ganter haben keine Chance. Sind die Eier unter der Gans verschwunden, war es meist der Steinmarder. Bei starkem Schwund der Gössel, meist in der Nacht, sind der Marder oder die Ratten schuld. Gegen Greifvögel wissen die Gänse sich schon zu verteidigen.

Gänse haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Es ist eine große Freude ihnen zuzusehen. Die Landgänse sind sehr ruhig und eignen sich nicht als Wachhunde Ersatz. Ein gepflegtes Gänsepaar sorgt ca.20 Jahre für viel Freude und reichlich Ertrag.
Am Jahresende genießt man ein paar wunderbare Bräten (fränkisch) und sollte einige zur Arterhaltung verteilt haben.
Ich lasse immer ein paar schöne Tiere über den Winter stehen, so kann ich aushelfen wenn im Frühjahr, kurz vor der Brut, ein Tier verloren geht.

Wenn Du reich werden willst und weißt nicht wie,
dann besorgst Du Dir viel Federvieh.


Wilko Janetzko
©2012 Wilko Janetzko
Buschhauser Drift 2
26506 Norden
Tel.  04931 - 16 78 31
(c) Wilko Janetzko
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e-Mail: wilderbauer@t-online.de

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